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Winterliches aus der weiten Welt..

Es ist Winter..
Grade kaufte ich einen Porzellanweihnachtsmann, die Läden haben endlich die Winterkollektionen samt langersehnter Pudelmützen in die Regale geräumt, ich sitze vor einem weihnachtlichen Lebkuchen-Latte und ausserdem hab ich neulich draussen eine Gänsehaut bekommen!!
All dies ließ Erinnerungen aufkommen…

Vor, wie es sich anfühlt, laaaaanger langer Zeit einmal, verbrachten wir mit unserer damals noch 4-köpfigen Familie einen Winter in Kanada, genauer gesagt, in Toronto!!
D. hatte die Möglichkeit, dort für ein paar Monate zu fliegen und auswanderungsfreudig, wie wir nunmal sind, packten wir ein paar Koffer und machten uns auf in die kalte Ferne!
Eigentlich ist das Ganze erst …3!! JAHRE?? her..!! ECHT?? Unglaublich..kann ich mir gar nicht vorstellen, muss doch schon länger sein…ist es aber nicht!!!

Nun ja, wie dem auch sei, damals war ich noch nicht so modern mit Blog und so sondern schrieb ab und an eine Email an die an uns interessierten lieben Mitmenschen zuhause! Eine dieser Mails, die ich übrigens nie abgeschickt habe, weil nie so richtig „vollendet“ und irgendwann in Vergessenheit geraten, fiel mir neulich in die Hände und irgendwie scheint dieser „winterliche“ Moment der Richtige, um die Gedanken von damals zu teilen..

So, erste Woche ist um, der Jetlag weitestgehend überstanden! Bosses allmorgentliches: „Mama, aufstehen!“ hat sich verschoben auf umgängliche 5.30 Uhr bis 7.50 Uhr..Naja, an dieser Stelle muss ich zugeben, dass das mit den 7.50 Uhr nur ein einziges Mal vorgekommen ist! Muss ein absolutes Versehen gewesen sein, welches der Kleine am nächsten Morgen prompt korrigierte…Ich wollte es trotzdem mal ausgesprochen bzw. geschrieben haben, nur um es später noch glauben zu können..

Entspannung und Ruhe ist hier ohnehin ein Thema für sich…Ist halt keine autofreie Strasse vor der Tür mit Nachbarskindern zum Spielen und leider auch kein Kindergarten..
Nun aber macht Bosse grade ein kleines Mittagsschläfchen auf dem Balkon über den Dächern Torontos (mittlerweile habe ich mich an den 20ten Stock gewöhnt und kann ihn entspannt dort liegen lassen, im Kinderwagen selbstverständlich;)) und Ida ist mit Papa beim Einkaufen, die letzten Weihnachtsbesorgungen erledigen..macht: Zeit für Mama zum Schreiben..

Zum Glück kann ich nicht wieder mit ähnlich amüsanten katastrophalen Lach- und Sacherlebnissen der letzten Mail aufwarten (vielleicht reiche ich die mal nach..), doch möchte ich Euch ein wenig an unserem Großstadtalltag teilhaben lassen..
Heute waren wir zum Beispiel auf dem St.Lawrence Market, einer riesigen Indoor-Markthalle in einem sehr schönen alten Gebäude..es wurden Hoffnungen geweckt, dort leckeres, dem heimatlichen ähnliches Brot kaufen zu können, für das man sogar Zähne braucht! Nun ja, prinzipiell sah das auch schon mal ganz gut aus, aber der „Drucktest“ besagte anderes..nachdem wir uns aber durch ca. 5 Brote „gedrückt“ hatten, fühlten wir uns irgendwie verpflichtet, auch welches zu kaufen..der Abend wird zeigen, ob wenigstens der Geschmack ein besserer sein wird!

Aber auch sonst gab es einige leckere Dinge dort zu finden..frisches Obst und Gemüse, Fleisch, das auch nach solchem aussah, dazu wiederum Fisch etc., der in Optik und Geruch doch eher an asiatische Märkte denken lässt, in denen das Getier ungekühlt vor sich hin dünstet und sicherlich nicht unbedingt auf unserer Speisekarte landen wird!
Überhaupt soll Toronto ja eine der multikulturellsten Städte weltweit sein und das schlägt sich eben auch im Essen und den Regalen der hiesigen Supermärkte nieder! Da liegen neben Hähnchenschenkeln eben auch fein säuberlich abgepackte Hühnerfüße oder Schweinedärme! Besonders die Hühnerfüße hatten es Bosse angetan, der, nachdem ich den beiden die Packung gezeigt und dann wieder weggepackt hatte, noch minutenlang weinend „Hühnafüße, Hühnafüße“ rief!
Ansonsten befinden wir uns noch inmitten der Essenstestphase..was kann man essen, was muss man nicht nochmal kaufen? Die Liste der „nicht-noch-mal“ ist jedoch noch eindeutig länger..dazu gehören neben merkwürdigen Breakfast Burgern für die Mikrowelle a´la McDoof (auf Wunsch von D. gekauft, als schnelles und gehaltvolles Frühstück vor einem anstrengenden Tag im Flugzeug;)) auch Wiener Würstchen, die bei uns die Frage aufkommen ließ, ob es neben Analogkäse eigentlich auch ebensolche Würstchen gibt!

Ansonsten muss man sagen, dass die „Torontonians“ an sich wirklich sehr nette Menschen sind! Allesamt bis jetzt sehr kinderfreundlich, wie bereits erwähnt und hilfsbereit..und ebenso geduldig.
Das mit der Geduld und Gelassenheit nimmt dann allerdings für das deutsche Gemüt ab und an gewöhnungsbedürftige Züge an! Da hält man eben mal mitten auf der Strasse, um sich Wegbeschreibungen zu geben bzw. geben zu lassen, auch wenn das ein Weilchen dauert. Man möchte ja sichergehen, dass man alles verstanden hat, um nicht an anderer Stelle erneut den Verkehr zu behindern..

Und zu einem gewöhnlichen Einkauf gehört nun mal ein wenig Smalltalk, man will ja höflich sein „Hey!“ „Hello, Sir!“ „So, how are you doing today?“ „Great, thank you very much! How about you?“ „Oh, I´m great myself, thank you!“ „So, did you find everything ok?“ „Yes, I did indeed!“ und so weiter..nun stellen wir uns dazu noch vor, es sei drei Tage vor Weihnachten, die Schlange ist nicht so kurz, dass man einen solchen Austausch von Höflichkeiten einfach wohlwollend übersehen könnte, denn eigentlich möchte man nur bezahlen und nach Hause. Aber was tun und sich nicht gleich als unfreundlicher und an dem Wohlbefinden des fremden Gegenübers nicht interessierter Deutsche outen? Langsam bis 10 zählen und sich schon mal in eben beschriebener Geduld üben, lebt man ja die nächsten paar Monate als Gast in diesem Lande! Dann lächeln und freundlich nickend jegliche Frage ignorieren, Tüte in die Hand und ab ins Hotel! Denn dort wartet schon, wie erfrischend ungeduldig, das kleinere Kind schreiend und am Hochstuhl rüttelnd aufs „Abenboot“!!

Später am Abend..Gerade sehe ich „Fear Factor“ und muss dieses Stück hochwertige Fernsehgeschichte mit Euch teilen..
Vielleicht ist der Name einigen von Euch ein Begriff. Normalos müssen Aufgaben bewältigen, wie an Hubschraubern hängen o.ä.! Natürlich dürfen auch die Ekelaufgaben nicht fehlen und wer jetzt Dschungelcamp kennt, hat in etwa vor Augen, was das bedeutet..
Nun sind wir hier aber in Amerika (ich meine das Land, in dem die Show gedreht wird, mir ist natürlich bewusst, dass Toronto in Kanada liegt;)) und da ist in moralischen Fragen, wenn es nicht grade um Sex oder das F-Wort geht, ja Hopfen und Malz verloren..möchte mich als abgehärtet beschreiben, aber das hier ist nun grade so geschmacklos, dass ich es zum Thema machen möchte!
Jack, Jim und John müssen essen/trinken: Ochsenpenis (langweilig), Salat aus Maden und Kakerlaken und Fischaugen (kennt man auch schon), weiter gehts mit Blut..also, da wird es schon schwierig! Man darf den drei Jungs zugucken beim Würgen, Schlucken, Nasezuhalten und schließlich fliegt John trotz heftigster Bemühungen raus! Man bedenke, es geht um 100.000$!
Nun also weiter mit Liza, Leila und Lindsey! Drei eigentlich normal aussehende Damen, aber gut..deren Aufgabe ist es, in einen Wassertank zu steigen! Sind sie drin, werden dem Wasser „Zutaten“ zugefügt! In ihrem Fall, und nun merkt man, wie ich sagen würden, den Unterscheid zu deutschen Landen, hunderte von toten Mäusen..die sind weiß und vereinzelt schwarz und eben letztere müssen mit dem Mund rausgefischt und aus dem Tank geworfen werden..zwischendurch, um den Ekel zu steigern, sieht man die armen Tierchen in Großaufnahme durch das Wasser schweben..Also, man mag ja Mäuse mögen oder eben auch nicht (oder Anka??);), aber irgendwo hört es ja auch mal auf, wie ich finde! Aber hier eben nicht!

Das Ganze zu sehen übrigens auf einem eigenen Sender namens RealityChanel..den ganzen Tag Ekel und „das wahre Leben“, wie lohnenswert!
Nun, genug gewundert, schalte ich also um auf einen Sender mit bis jetzt familientauglichen Filmen und, ich freue mich, es läuft „Tatsächlich..Liebe“, ein sehr schöner Weihnachtsfilm der etwas anderen Art, eine Romanze, eine Kömödie! Und was wir dort eingeblendet? „Achtung, die folgende Sendung enthält sexuelle Inhalte, Nackheit(!!!), Erwachsenensprache“ .., denn, man nehme sich in Acht, man sieht nackte Haut und die Texte sind, auf humorvolle Art, ein wenig schlüpfrig ab und an! Das ist natürlich ungleich schlimmer und verderblicher als Rattenschleim und das Schwimmen inmitten von toten Säugetieren!!
Nun gut, wie heißt es so schön?Andere Länder, andere Sitten! Ich jedenfalls gebe mich jetzt weiter dem Sittenverfall hin..

Der nächste Morgen..
Was für ein ungewohnter morgendlicher Luxus: Ida und Bosse seit ca. einer halben Stunde in friedlicher Zweisamkeit! Zeit, zum neueste Tchibo- und H&M-Angebote checken (warum nicht informiert bleiben über Dinge, die man sich eh nicht kaufen kann?) und jetzt sogar noch zum Berichten über diese Besonderheit..das Spiel, und deshalb funktioniert es einerseits so gut, darum wird es andererseits auch bald vorbei sein, besteht darin, dass Bosse macht, was Ida sagt…genauer gesagt ist Bosse das Hündchen und Ida das Frauchen, beide krabbeln die ganze Zeit rein in die Küchenschränke und wieder raus und den Rest der Zeit dackelt Bosse auf allen vieren hinter Ida her, zwischendurch mit „Pullover“, denn so etwas tragen die Hunde hier..

Bringt mich zu dem nächsten Thema: Hunde! Hier im Hotel auch in recht großer Zahl anzutreffen, was ja an sich etwas sehr Schönes ist! Besonders abwechslungsreich hier die Vielfalt an Pullovern oder sollte ich sagen Pullöverchen, denn die wenigsten Hunde hier überschreiten die Höhe der Winterstiefel der Herrchen und Frauchen.. Und da es hier recht kalt werden kann, ist natürlich auch das Tier entsprechend ausgerüstet!
Wahrscheinlich würde man hier verachtend angesehen, setzte man sein Haustier ohne modischen Schutz der Kälte draussen aus! Auch Schuhe gibt es übrigens..
Nun, und da kommen wir zu einer ebenfalls beoachtungswerten Seite der ganzen Mensch-Tier-Beziehung hier, kommen diese Hunde hier aber selten länger als 3 Minuten an die ach so kalte Luft! Fahren wir mit dem Fahrstuhl hinunter, um rauszugehen, verweilen wir in der Regel noch zwei Minuten im Foyer, weil die KInder dann noch wetterfest angezogen werden. Ist ein Anwohner mit Tier mit uns hinuntergefahren und rausgegangen, ist er in der Regel schon wieder drinnen und auf dem Weg zum Fahrstuhl, bevor wir überhaupt einen Schritt vor die Tür setzen konnten! Praktischerweise befindet sich nämlich genau gegenüber des Hotels ein Stück Rasen, das mit vielen lustig aussehenden „Hundeskulpturen“ als Hundepipiplatz gekennzeichnet ist! Und darum geht es ja schließlich beim Gassigehen, oder? Manchmal kommt der jeweilige Hund zwar kurz mit der frischen Luft, nicht jedoch mit dem Boden in Berührung (was ja nun wieder den Sinn der schicken Puschen in Frage stellt!), denn er wird nur kurz „abgehalten“, um sein kleines Geschäft zu verrichten und dann, verrichteter Dinge sozusagen, wieder reingetragen..

Spricht man dann mit Kollegen, die in der in diesem Fall 16ten Etage wohnen, hört man folgende Anekdote: Ein junger Mann sitzt diverse Stunden am Tag auf dem Flur, Laptop auf dem Schoß, Kopfhörer auf den Ohren und jagt seinen Hund mit einem Ball, den er hin und wieder schmeißt, den Flur auf und ab! Kommen Leute vorbei, entschuldigt er sich mit den Worten „Sorry, my dog is a little hyper!“..Ja, wie überraschend! Wie dann auch eine Kollegin bemerkte mit dem Worten „Naja, vielleicht sollten Sie mal rausgehen mit Ihrem Hund, dann wäre er auch ein bißchen weniger „hyper“!

Hier nun endet der Bericht, der Abschluss zum Opfer gefallen einer mir nicht mehr in Erinnerung rufbaren Begebenheit, die jedoch anscheinend bis zum heutigen Tage anhielt..
Dabei gab es, soviel ist mir noch im Kopf, noch einiges mehr zu berichten über unseren kleinen Zwischenstop in Kanada und deren nette Anwohner!! Wenn mein Geist mal eine Pause von der Wüste braucht oder ich wie heute an die schöne Zeit dort erinnert werde , werde ich dem werten Leser sicherlich nochmal das ein oder andere Geschichtchen zu berichten haben..

In diesem Sinne winterliche Grüße aus der Wüste!!

P.S. Grade noch passend zum Hundethema diese Entdeckung im japanischen „Euroshop“ gemacht;)

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Am 2. November war Flagday in den United Arab Emirates, den UAE, wie sie genannt werden!

Dieser Tag zelebriert den Dienstantritt seiner Hoheit Shaik Khalifa Bin Zayed Al Nahyan als Präsident der Vereinigten Arabischen Emirate, indem jeder als Zeichen von Vereinigung die Flagge hisst. Dies haben, wie schwer zu übersehen, auch viele getan! Mit Fahnen so groß, dass Christo seine wahre Freude damit hätte..

Zu Gast…

Gestern waren wir eingeladen! Bei einem Jungen aus Bosses Kindergartengruppe! Und dessen Familie! Einer arabischen Familie! Ich war nervös!

Ich mein, natürlich waren wir auch vorher schon bei anderen Familien zu Gast, aber nun eben das erste Mal bei „echten“ Einheimischen! Und so westlich es hier auch alles zugehen mag, so möchte man sich grade im Hause einer arabischen, muslimisch lebenden Familie einigermaßen respektvoll verhalten! Zum Glück hatten wir die Eltern schon bei anderer Gelegenheit einmal kennengelernt und sie machten einen sehr offenen, lockeren Eindruck! Sonst hätten sie ihren Sohn wohl auch nicht in einem deutschen Kindergarten angemeldet, in dem die Erzieher und der größte Teil der Elternschaft sehr westlich und im Vergleich freizügig gekleidet daherkommt! Trotzdem..
Grade diese Lockerheit verunsichert mich ein wenig und macht es nun schwer, einzuschätzen, welche „Regeln“ jetzt wohl erwartet und eingehalten werden und welche nicht!
Beide tragen z.B. traditionelle Kleidung, die Mutter, Haya, also die schwarze Abaja, der Vater, Mohammed, die meist weiße Dischdascha oder Kanodra. Beide haben aber auch bei dem letzten Zusammentreffen bei einem anderen Kindergeburtstag allen die Hand gegeben, obwohl laut Reiseführer zumindest das Handreichen zwischen Männern und Frauen eher unüblich ist..
Klar gibt es immer Ausnahmen und grade das Leben hier zeigt, dass vieles nicht so streng genommen wird, aber woher soll ich nun wissen, für welche Dinge das gilt??

Naja, ich zog lange Sachen an und beschloss ansonsten alles auf mich zukommen zu lassen. Im Zweifelsfall nicht den Mann anlächeln, könnte missverstanden werden, Schuhe ausziehen beim Betreten des Hauses und auf keinen Fall die linke Hand benutzen, um z.B. zu essen oder ähnliches, denn diese ist ja die „unreine“ Hand! (Erwähnte ich, dass ich zufälligerweise Linkshänder bin??)

Wie sich im Nachhinein rausstellte, waren meine „Sorgen“ unbegründet! Die beiden waren wirklich sehr, sehr gastfreundlich und herzlich!
Mohammed begrüßte uns – auch mich mit Handschlag – und zeigte uns Haus und Hof! Dieser, wie so oft hier versteckt hinter der das Haus umgebenden Mauer, war verhältnismäßig grün!
Es gab viel Rasen und strauchartige Gewächse, ein Zitronenbäumchen, eine Bananenstaude, eine Voliere und ein Hühnergehege für das eigene Gefieder und noch so einiges mehr. Beim Gang ins Haus selber dachte ich dann, ich sei in einem Kindergarten gelandet! Zwar haben die beiden „nur“ ihren Sohn Abboudi, jedoch waren im großen Spieleparadies, und eine andere Bezeichnung würde hier nicht passen, diverse Fahrzeuge wie Fahrräder, zwei andere große dreiradartige Gefährte, kleine blinkende Babylaufwagen-Entertainment-Klingeling-Schiebe-Dinger, eine Rutsche samt kleiner Schaukel, diverse Kisten mit Spielzeug, große Kuscheltiere, eine Holzeisenbahn, eine Art Carrerabahn und so weiter und so weiter..und über allem prankte an der Wand ein sehr großer Fernseher! Angeschaltet selbstverständlich! Kinderprogramm!
Ausserdem gab es eine den Raum umfassende Sitzgelegenheit, auf der gefühlte 20 Leute Platz gehabt hätten..Vom Spielbereich, dessen einer Teil nebenbei auch Flur war, gingen dann die Schlafräume ab, die Küche und ausserdem zwei weitere Zimmer, die wiederum mit großen, gepolsterten Sitzbänken sowie auf dem Boden liegenden Polstern ausgestattet waren..das Ganze jeweils in farblich abgestimmten Stoffen vom Teppich bis hin zu den schweren Vorhängen..ausserdem natürlich wieder Flatscreens in jedem Zimmer. Die Wände überall wunderschön handbemalt von einem koreanischen Maler mit Bäumen, Blüten oder wahlweise einer Szene aus dem Film „Cars“! Sehr viel Grün ausserdem, denn Grün gibt Energie!
2 Wohnzimmer übrigens deshalb, weil bei großen Treffen Männer und Frauen getrennt voneinander beisammensitzen!
In unserer kleinen Runde jedoch blieben wir gemeinsam auf den Bodenpolstern in einem der Zimmer sitzen! Sogleich gab es arabischen Kaffee, dazu Datteln, Dattelmuffins und anderes Gebäck..alles in großen Mengen..

Die Kinder spielten währenddessen im Nebenraum..naja, Spielen war bei Ida und Bosse vielleicht nicht das richtige Wort, denn die beiden starrten wie gebannt auf den großen Bildschirm und ließen sich von „Thomas und seinen Freunden“ und „Shawn das Schaf“ fesseln – auf arabisch! Die beiden konnten sich immer nur lange genug losreißen, um sich vom nie leer werdenden, weil stets von einer der Maids mit Saft- und kleinen Kekspackungen nachgefüllten, Tablett zu bedienen!
Um Lotje musste ich mir auch keine Sorgen machen, weil entweder die Maid, wenn sie nicht grade neue Kekse für meine gefrässigen Kinder holte, sich um sie kümmerte oder aber Haya, wenn sie nicht grade neues Essen für die gefrässigen Erwachsenen brachte! Nur ab und zu gesellte ich mich zu den Kindern, wenn ich die „Männergespräche“ zwischen Danilo und Mohammed nicht „stören“ wollte und nach der ganzen Völlerei auch mal Bewegung brauchte!
(Zugegebenermaßen fand ich es ausserdem schwer, mich ins Gespräch einzubringen. Es war eindeutig, dass Mohammed das Wort bevorzugt an D. richtete, was hierzulande aber nicht falsch zu verstehen ist. Die Zurückhaltung Frauen gegenüber ist eher respektvoll gemeint. Haya hingegen war mir gegenüber sehr offen und gesprächig.)

Der Fluss an Nahrung an unserem Tisch schien nicht zu versiegen..zusätzlich zum oben genannten wurden noch zwei große Schüsseln gedeckt! Als wir nach einer knappen Stunde, wenn überhaupt, eigentlich noch satt waren, wurden aus diesen Schüsseln Nudeln gereicht, gewürzt mit Kardamon, Safran und Zucker..sehr lecker und definitiv mal was anderes, wenn der Bauch nicht nur schon so gefüllt und gezuckert gewesen wäre..
Und dann war da ja auch noch die zweite Schüssel! Diese enthielt eine Art Brei, zubereitet aus gemahlenem, mit Wasser gekochten Weizen und wieder Kardamon, Safran und Zucker..Wie auch schon die Nudeln konnte man dieses typische arabische Aroma herausschmecken. Dazu gab es nun gesüßten Minztee. Aber es wurde schwer, die eigene Schale zu leeren! Wir wollten nicht unhöflich erscheinen, aber solche Mengen sind wir nicht so wirklich gewohnt..Erheiternd fand ich stest den Blick zu D., wissend, dass seiner Vorliebe für süße Speisen durchaus Grenzen gesetzt sind..

Mittlerweile war es dann auch schon nach 19 Uhr und als spießige deutsche Familie mit Kindern im schulpflichtigen Alter und einem Baby, naja, einem großen aber doch immer noch Baby, das langsam ungemütlich und grantig wurde, begannen wir, auf die Uhr zu schielen und heimliche Blicke hinsichtlich eines guten Momentes für die Ankündigung unseres Aufbruchs auszutauschen. Von Abschiedsstimmung seitens unserer Gastgeber jedoch keine Spur! Mittlerweile sahen wir uns Urlaubsvideos aus Indien an (lustig fand ich, Mohammed dort plötzlich in ganz normalen Poloshirts zu sehen..) und es machte nicht den Anschein, als wollten unsere Gastgeber den Abend schon beenden..
Es tat uns wirklich leid, als wir schließlich, wieder eine halbe Stunde später, das Ende des Besuches einzuläuten versuchten..
Und richtig, damit wurde eigentlich noch gar nicht gerechnet! (Nicht umsonst sieht man arabische Familien oft noch recht spät mit Kind und Kegel durch die Gegend ziehen und nicht selten kommen die Eltern zu einer befreundeten Kinderärztin in die Praxis und wundern sich darüber, dass ihr Kind morgens immer so müde ist!)
Leicht überrascht sagten sie daher: „Aber wir haben doch erst Kaffee getrunken!“ Große Augen unsererseits! WAS?? Es sollte noch Abendbrot geben geben?? MEHR ESSEN?? Es erschien uns beiden unmöglich, noch etwas zu uns zu nehmen, ausserdem kippte die Stimmung der Kinder und es wurde wirklich Zeit, zu gehen..! Wir bleiben also „hart“ und schafften es, nochmal eine halbe Stunde später und mit Tüten voller Datteln und Muffins und brasilianischer Eiscreme beladen, ins Auto zu steigen und uns auf dem Rückweg zu machen! (Next time you bring your suitcase and stay here!!! sagte Mohammed zum Aschied noch.)

Fazit: Es war sehr nett und interessant! Aber ich bin immer noch aufgeregt!!! Denn D. hat die beiden nun selbstverständlich in unsere Wohnung eingeladen und ich zerbrech mir schon jetzt den Kopf, was ich alles auftischen muss, ohne hinterher als geizig dazustehen!!

Mama hat frei..

..und ist nach laaanger Zeit mal wieder ins Kino gegangen!! Das erste Mal hierzulande übrigens und das Ganze morgens um 10 Uhr! Schließlich beginnt bei mir auch ein freier Tag erstmal mit Pflichten und diese beinhalten ja nun, erstmal den kindergarten- und schulbesuchsberechtigten Teil der Kinderschar früh morgens in eben diesen Einrichtungen abzugeben!  Grundvoraussetzung für einen „freien“ Tag sozusagen, jedenfalls, wenn ich neben Anspruch auf Freizeit diesen auch auf das Auto erheben möchte! Und da ich morgens noch recht unentschlossen war ob der Art des Verbringens dieser wertvollen Zeit, fiel auch dieser unter die Rubrik „Grundvoraussetzung“!

Und, wie es eben so ist, wenn man plötzlich Zeit hat, von der man denkt, man müsse sie jetzt unheimlich sinnvoll verbringen, erreicht man erstmal das Gegenteil..vor lauter „Ich muss „Nichtstun“ jetzt mal ANDERS machen“, habe ich die ersten zwei Stunden schon mal total sinnbefreit damit verbracht, eine neue Mall anzupeilen! Jaha, beschämend, ich weiß! Von „sinnvoll“ weit entfernt und SOOO „cliché“ für jemanden, der hier lebt, aber es war doch morgens um acht und ich wollte einfach nur gemütlich einen Kaffee trinken und warten, bis der erste Film anfängt!! Und Kino und Cafe´s/Coffeeshops befinden sich hier nun mal in…richtig!! Malls!!

Zur Feier des Tages sollte es nun also mal eine andere als „meine“ sein (mal was neues ausprobieren usw…)und ich fuhr los!  Wusste da ja noch nicht, dass es totale Zeitverschwendung war, aber gut..Mall suchen, Parkhauseingang suchen, Parkplatz suchen, Kino suchen, kein Kino finden, gibt in dieser nämlich ausnahmsweise gar keines! Ja, toll..dann vielleicht ein Coffeeshop?? Noch nicht geöffnet!!

Was für ein Erfolg!! Nun gut, dann eben die andere Mall, in der ich lange nicht mehr war!! Hinfahren, parken, reinlaufen..Moment, wie wäre es denn erstmal mit einem schnellen Blick ins Internet (man ist ja zum Glück ständig „online“ heutzutage, warum bin ich denn nicht vorher drauf gekommen??), was und vor allem WANN denn überhaupt das WAS läuft!! Kurzer Scan..Nix!! Nur Action, hab ich aber keine Lust drauf! Hallo?? Ich bin allein unterwegs und darf gucken, was ich möchte und natürlich möchte ich einen MÄDCHENFILM sehen! Läuft auch, wie ich sehe! „The Best Of Me“ von Nicholas Sparks, genau das richtige also!! Sogar morgens um 10 Uhr, wie geplant, nur leider…nicht in dieser Mall!!! Sondern in der „üblichen“!!

„SIEHSTE“ spricht das Gewohnheitstier in mir!! Ja, ist ja schon gut! Dafür kann ich immerhin sagen, dass ich mal wieder was neues kennengelernt habe heute! Muss ja nicht immer ein Museum oder gar eine neue Sprache sein!!

Also los zum richtigen Kino, schnell im Supermarkt noch etwas Verpflegung und an der Kinokasse ein Ticket gekauft! Ob ich Loge oder Parkett möchte? Bitte, was für eine Frage! Wie voll kann ein Kinosaal Anfang der Woche vor dem Mittag sein? Wer bezahlt denn Loge, wenn er sich doch später einfach versehentlich mit seinem „Parkett“-Ticket im Platz vergucken kann?? Und wehe dem, der jetzt Böses unterstellen mag!!

Und, es war wie gedacht, ganze 3(!!) Mitzuschauer hatten sich mit mir in den leeren Reihen des Riesensaals eingefunden, das Platzangebot war grenzenlos, das Gefühl das einer Privatvorstellung! Angemessen, wie mir scheint, wenn Mama schon mal „frei“ hat!!

Nun noch die Werbung überstehen, die Lautstärke macht mir jetzt schon zu schaffen! GOTT SEI DANK kein Actionfilm!! Alles ist hier sehr „normal“, wie in einem deutschen Kino eben! Nur der Inhalt der Werbung ist interessant anders hinsichtlich einiger erheblicher Unterschiede zwischen den Nationen!

Der erst Spot zeigt Arbeiter beim Bau irgendeines großen Bauprojektes, verschiedene Szenen, traditionell gekleidete Einheimische in der Rolle der „Macher“, Besprechungen, dann der Satz „Wir können die Löhne nicht zahlen!“ Enttäuschte Gesichter bei den Arbeitern, Ausreden a´la „We have this very promising project we had to invest in instead!“ seitens der vorgesetzten Einheimischen, dann wieder Enttäuschung im nächsten Monat, die ersten Arbeiter werfen ihre Helme hin, ziehen frustriert von dannen..Abschlusstext „Gehälter sind gesetzlich vorgeschrieben, die Arbeiter haben ein Recht darauf!!“

Das muss extra propagiert werden?? Im Kino?? Das lässt tief blicken!!

Ein paar Minuten später noch eine weiterer Hinweis auf landestypische „Mangelerscheinungen“ hinsichtlich Verkehrssicherheit in Form eines „Werbespots“! Der kleine Mohammed ist heute im Schulbus gefahren, dort war er nicht angeschnallt und ist im Bus umhergelaufen, hat Papierflieger geworfen und dabei den Fahrer mit eben diesem am Kopf getroffen! Dieser baut daraufhin einen Unfall und der kleine Mohammed fliegt quer durch den Bus!

Drum merke: Sitzen bleiben und nicht spielen während der Fahrt!

Mag sich jetzt vielleicht merkwürdig anhören, aber der Mangel an Sicherheitsbewusstsein in diesem Lande ist wirklich eine Katastrophe!! Naja, setzt man deutsche Sicherheitsstandards voraus jedenfalls..Dennoch würde ich, auch wenn ich mal versuche, mich etwas „locker zu machen“ meinen, dass so etwas wie Anschnallen von Kindern eine Selbstverständlichkeit ist! Aber mitnichten!! Von Kindersitzen mal ganz zu schweigen!

Es ist ein durchaus übliches Bild auf hiesigen Straßen, dass sich bis zu 5 Kinder auf der Rückbank eines Kleinwagens tummeln und munter von vorne nach hinten und wieder zurück klettern! Babys werden in der Regel auf dem Arm gehalten und neulich rief Ida während der Fahrt: „Mama, da sitzt ein Kind beim Fahrer auf dem Schoß!!“ Und das Ganze bei dem nicht sonderlich unfallvermeidungsfreundlichen Fahrstils hier, der von vielen gepflegt wird!

Als wir uns in unserer Anfangszeit in Abu Dhabi noch nach einem bezahlbaren Auto umsahen, in dem wir drei vollwertige Kindersitze unterbringen konnten, in einer Reihe möglichst, wurden wir nach langer Suche vermeintlich fündig und schleppten nun unsere Sitze ins Autohaus, um ein „Probesitzen“ zu veranstalten!  Schon dabei wurden wir angesehen, als seien wir leicht geistesgestört! Begeistert stellten wir fest, dass die Sitze sich tatsächlich recht entspannt nebeneinander stellen ließen, nur um im nächsten Moment festzustellen, dass der Mittelsitz nur über einen Beckengurt verfügte, mit dem sich so ein Sitz ja bekanntlich nicht sonderlich sicher anschnallen läßt! Also an den Verkäufer gewandt, denn mit Sicherheit müsste man doch einen Dreipunktgurt einbauen können? Dreipunktgurt???? Verständnislose, große Augen gaben die Antwort!! Nein, ein Dreipunktgurt gäbe es für dieses Modell nicht!! Warum auch? Wozu denn überhaupt Gurte, schien der gute Mann zu denken!

Eine ähnliche Geschichte erzählte eine Bekannte, die ebenfalls einen Wagen suchte und das Fehlen eines Gurtes bemängelte, könne sie doch schließlich so keinen Kindersitz befestigen! Der Autoverkäufer sah darin offensichtlich kein Problem und antwortet mit einem fröhlichen: „Oh no, that´s no problem, the police doesn´t mind!!“ (Ach, kein Problem, das stört die Polizei nicht!) Ach so…

Für unser Problem fand sich dann aber letztendlich zum Glück eine Lösung! Nach Recherche im Internet fand ich einen Sitz, der sich auch mit Beckengurt anschnallen läßt! Ein finnisches Patent, dort ist es Pflicht, dass Kinder bis zum dritten Lebensjahr rückwärtsgerichtet fahren! Gibt es hier natürlich nicht, ist aber selbstverständlich im Internet erhältlich und wurde somit umgehend zu Freunden nach Berlin geschickt, die uns nur wenige Tage später besuchen wollten und hocherfreut waren, das Ungetüm mitbringen zu dürfen;)!!

Nun aber zurück zum Film, der wirklich sehr schön war und alle Ansprüche an einen Mädchenfilm in jeglicher Hinsicht erfüllte..Liebesgeschichte, Herzschmerz, gut gebaute Männer mit freien Oberkörpern, romantische Kussszenen..MOMENT!! Nein, keine romantischen Kussszenen!! Von Bettszenen mal ganz abgesehen..dafür komisch abgehackte Unterbrechungen, wo ein Kuss hätte sein müssen!!

Die schneiden die Kussszenen raus!!!! Schade, für einen Moment hatte ich glatt vergessen, wo ich bin…

So, welcome back reality!!

Ich geh jetzt Abendbrot machen!!

Ferien und andere Spontanitäten

Wie schon das ein oder andere Mal erwähnt, ist hier in diesem schönen arabischen Land ja das ein oder andere etwas anders als in der allseits organisierten Heimat! Besonders deutlich wurde das vor Kurzem wieder, als eine Woche Ferien vor der Tür stand!

Nachdem wir ja nun ca. 8 Wochen Sommerferien und einen erfolgreichen Schulstart hinter uns hatten, freuten wir uns nach dem Blick auf den Ferienkalender nun auf eine Woche Ferien, verdankt einigen Brückentagen, die das lange Feiertagswochenende des islamischen Opferfestes Eid, welches 4 Tage dauert, zu einer ganzen freien Woche werden ließen (Herbstferien gibt es hier keine.)

Uns passte das ganz gut, da wir Besuch aus Deutschland und D. auch ein paar freieTage hatte. Blieb also Zeit, ein paar nette, nicht durch die Anwesenheitspflicht in der Schule gestörte, Ausflüge zu machen. Andere Familien wiederum hatten kurze Reisen in den Oman geplant oder gar Flüge für einen Besuch in Deutschland gebucht..

Von der allseits bekannten netten Erholung vom Schulalltag, und sei dieser auch erst ein paar Wochen alt, mal ganz abgesehen..

Ganze drei Tage vorher dann plötzlich eine Nachricht von einer Freundin, ebenfalls Mutter zweier „deutscher“ Schulkinder: „Hast Du die Mail gelesen? Die spinnen doch total!!“

Was?? Was ist denn nun schon wieder! Schnell Computer angemacht, Mails abgerufen und selbst gelesen, die Botschaft der Schulleiterin, die alle in Aufruhr versetzte!

Liebe Eltern,

ich weiß gar nicht, wie ich Ihnen das sagen soll, am besten einfach so, wie es eben ist:
Heute hat uns die ADEC nicht nur mitgeteilt, dass die genehmigte Verlaengerung der Eid Al Adha – Woche durch 2 bewegliche Ferientage hinfaellig ist. Darueber hinaus ist der 7.10.2014, der bisher zu den Eid Al Adha – Feiertagen gehoerte, zum Arbeitstag erklaert worden. Natuerlich haben wir sofort versucht, in der ADEC eine Ausnahmeregelung für unsere Schule zu erreichen. Leider aber ohne jeglichen Erfolg.

Wir sind ausdruecklich angewiesen worden, an den Tagen vom 7.10. – 9.10.2014 die Anwesenheit unserer Schuelerinnen und Schueler klassenweise zu dokumentieren ist. Nach Gespraechen mit Schulleitern anderer internationaler Schulen haben wir Grund zur Annahme, dass es an diesen Tagen zu Ueberpruefungen des laufenden Schulbetriebs durch die ADEC kommen kann.
Eine Nichtbeachtung dieser ministeriellen Anordnung kann für unsere Schule gravierende Konsequenzen haben.

Ich musste daher ganz schweren Herzens unsere Lehrkräfte um ihre kollegiale Unterstuetzung zur Aufrechterhaltung des Schulbetriebs bitten. Fuer Ihre Kinder bedeutet das, dass wir uns bemuehen werden, den Unterricht vom 7.10. bis 9.10.14 planmaeßig stattfinden zu lassen.

Ja, so war das! Zack, Ferien gestrichen! Und das Ganze auch noch unter „Androhung“ von Kontrollen etc.! Warum? Das weiß keiner so genau..

Die ADEC, das sei hier kurz erklärt, ist der Abu Dhabi Education Council, die Schulbehörde! Diese Behörde muss sämtliche Anglegenheiten der internationalen Schulen genehmigen, auch z.B. das Feiern von Fasching oder Weihnachten in der Schule! Ob eine Feier erlaubt wird oder nicht? Das ist sehr unterschiedlich! Im einen Jahr durfte Fasching gefeiert werden, im nächsten wieder nicht, des religiösen Hintergrundes wegen! Die Weihnachtsfeier im vorletzten Jahr wurde ebenfalls nicht gestattet, im letzten Jahr wurde dann um Erlaubnis für ein „Winterfest“ gebeten, das war dann in Ordnung! Ob das in diesem Jahr aber wieder funktioniert?

Inschallah – So Gott will, wie eine hier allerortens gern und immer wieder passend verwendete Redewendung besagt!

Ja, da wurden nun also Flüge und Hotelzimmer storniert, Pläne umgeworfen, kleinlaut die Kinder benachrichtigt..und am Dienstag wieder brav die Schule besucht!

Diese Spontanität ist aber grundsätzlich nichts Neues! Islamische Feiertage bzw. für den Islam wichtige Tage sind nicht so festgelegt, wie z.B. der Tag der deutschen Einheit! Sie werden anhand des Mondkalenders festgelegt, einige, wie z.B. das Fastenbrecherfest erst bei Sichtung des Neumondes, also manchmal erst am Vorabend des Festes.

Es kamen daher schon des Öfteren Nachrichten von der Schule, dass dieser oder jener freie Tag jetzt nicht mehr am Montag sondern eben am Dienstag stattfinden würde. Man wird also flexibel!

Und als ob das nicht reichen würde, wurde auch am Ferienkalender der Schule noch kurzerhand etwas verändert! Die Weihnachtsferien sind jetzt eine Woche länger, die Sommerferien beginnen dafür eine Woche später! Das stelle man sich mal in Deutschland vor, wo, ich habe grade mal nachgeguckt, die Ferientermine schon bis zum Jahre 2017 feststehen!!

Uns persönlich stört das jetzt auch nicht so sehr, die Flugtickets müssen wir zum Glück nicht ganz so früh buchen und ich selbst fand es schon immer lästig, ein Jahr im Voraus Urlaubswünsche abzugeben.  Der Bruder einer Bekannten aber hat z.B. extra seine Hochzeit um eine Woche verschoben, damit diese nicht genau einen Tag nach ihrer Ankunft in Deutschland stattfindet! Der Stress, Zeitumstellung usw..Nun aber kann sie erst eine Woche später mit ihren drei Kindern nach Deutschland fliegen und, tadaaa, landet erst einen Tag vor der Hochzeit!

Jaja, andere Länder, andere Sitten! Anders ist an der GISAD, der deutschen Schule auch noch der morgendliche sogenannte Fahnenappell! Jeden Morgen beginnt der Tag damit, dass sich die Schüler aller Klassen auf dem Schulhof einfinden und sich dort nach Jahrgang geordnet in langen Reihen mit Blick auf die Landesflagge aufstellen! Ganz vorne die Kleinen, ganz hinten der Abiturjahrgang! Dann wird die Nationalhymne gespielt und die Fahne gehisst! Und hier handelt es sich nicht um die deutsche Hymne und die dazugehörige schwarz-rot-goldene Flagge, soviel sei gesagt..

Man stelle sich im Umkehrschluss mal vor, so etwas würde auch in Deutschland auf einer internationalen Schule praktiziert! DIE Aufregung kann man sich ja in etwa denken;)!

Es lebe die Toleranz und Weltoffenheit!!

Neues aus der Wüste…

„Neues aus der Wüste“ ist gut, möchte ich gleich vorne weg bemerken! Denn wo es etwas „Neues“ gibt, sollte es ja auch etwas „Altes“ geben, aber meine letzter Eintrag ist ja schon wieder so lange her, dass manch einer sich kaum daran erinnern kann..
Aber nun gut, wir wollen mal nicht so kleinlich sein! Nun jedenfalls bin ich geflüchtet! Aus der Wohnung! Heimich, still und leise, um ein paar Worte zu digitalisiertem Papier zu bringen, solange es noch hell ist und meine Energien noch nicht mit dem Untergang der Sonne den Bach runtergegangen sind! Die Energien, die, ja, ich gebe es zu, mir derzeit meine kleinen Kinderchen rauben! Womit? Mit ihrer puren, niedlichen, erhellenden, unersetzlichen, aber manchmal eben auch herausfordernenden Existenz!
Trotz allem weigere ich mich weiterhin standhaft gegen die Zuhilfenahme einer Maid, auch wenn mich/uns hier manch einer wegen dieser Einstellung sicher heimlich für nicht ganz zurechnungsfähig hält! Befinden wir uns hier doch quasi im „Nannyhimmel“! Nannys/Maids, wo ist da schon der Unterschied, zu „Dumpingpreisen“!! Ein Bett und ein Schrank passt ja nun in jede kleine Abstellkammer, Fenster sind ohnehin überbewertet und schon gehts los! Na gut, ein bisschen Essen und jährlich einen Heimflug muss man noch zahlen, ansonsten umgerechnet ganze 300 Euro im Monat und die Vollzeitbetreuung für Kinder und Haushalt ist gewährleistet!! Und wenn man dann noch ganz frivol einen ganzen freien Tag in der Woche zugesteht, steht der Aufnahme im Verein der „Menschenfreunde“ nichts mehr im Wege!!

Aber was soll man machen? Mein Größenwahn treibt mich zu der Annahme, dass nur ich und der Kindsvater dazu in der Lage sind, die Kinder angemessen und in unserem Sinne großzuziehen (von leider nicht anwesenden Verwandten und Freunden mal abgesehen!)! Mein Egoismus verlangt von mir, dass ICH die ersten Schritte des Nesthäkchens miterleben möchte, die ersten Worte, die Erlebnisse der beiden Großen aus Schule und Kindergarten! Und der Goldesel, dessen Flugzeuge der Mann hier fliegt, ermöglicht, dass ich all diese ungewöhnlichen Vorstellungen verwirklichen kann.. verrückt, ich weiß!!

Ach ja..nun aber mal angefangen mit dem, was ich eigentlich erzählen möchte..
Wir sind also wieder da! Nach einem sehr schönen, sehr abwechslungsreichen, wenn auch nicht wirklich, wie erhofft von meiner norddeutschen Seele, kühleren Sommer im schönen Deutschland!
Der Abschied war, wie erwartet, etwas getrübt vom schweren Herzen, jedoch einfacher ob der Kenntnis dessen, was hier auf uns wartete! Und, so sei gesagt, nach einem halben Jahr im fernen Land hat man ja schon den ein oder anderen Menschen, den ein oder anderen Ort oder Umstand, auf den man sich freut! Meine größte Sorge, dass Ida und Bosse nur unter Tränen und Protest in den Flieger nach Abu Dhabi steigen würden, hatte sich zum Glück nicht bewahrheitet, zu groß die Vorfreude auf den Papa, das eigene Spielzeug und ..ganz schnöde, Kinder sind so herrlich unkompliziert, den POOL!! Ausserdem war besonders Ida natürlich die ganze Zeit schon total heiß auf die Schule!! (Ich bin gespannt, ab wann ich sehnsüchtig an diese Worte zurückdenken werde: „Mama, ich freu mich so auf die SCHUUUULE!!“)

Auch der Rückflug an sich war unspektakulär..Schade, irgendwie gaben vorherige Flugerlebnisse etwas mehr Gesprächs- und Erzählstoff her, aber nun gut, ich will mich hier nicht beschweren..
Aber stop halt, den einen oder anderen Moment gab es dann doch! Das vorabendliche Einchecken zum Beispiel, bei dem ich grundsätzlich an den unfähigsten Mitarbeiter des Monats zu geraten scheine! Voller Hoffnung auf einen entspannten frühen Flug am nächsten Morgen stellte ich mich nämlich am Vorabend am Vorabend-Check-In-Schalter (schreibt man das so??) an, nur um mal wieder zu hören, dass ja alles schön und gut sei, aber erstens könne man mich nur bis Düsseldorf einchecken und ausserdem nur Ida, Bosse und mich! Das Baby?? Nein, für das Baby ist hier kein Ticket hinterlegt! „Ja, aber ich habe doch alle Unterlagen hier!!“ (Als vielleicht etwas nostalgisch angehaucht und grundsätzlich mißtrauisch gegenüber rein computerisierten Vorgängen, schließlich mache ich auch kein Online-Banking, drucke ich mir, obwohl bei E-Tickets ja eigentlich angeblich nicht nötig, immer alles aus, um etwas „in den Händen zu halten“!!

Nun, wie dem auch sei! Meine Unterlagen interessierten die Dame am Schalter herzlich wenig! Sie blieb bei ihrer Meinung und schickte mich mit dem Hinweis weg, ich möge doch bitte zum Air Berlin-Schalter gehen, sie könne mir hier nicht weiterhelfen, schließlich seien das Tickets mit Etihad-Flugnummer, in das System könne sie jetzt nicht reingucken! „Ach, und die Kollegen am Schalter können das?“ „Nein, aber die können den Kollegen von Etihad anrufen! Aber ob der heute Abend noch zu erreichen ist, weiß ich nicht!“ „Ach, und wenn nicht?“ „Ja, dann müssen sie es morgen früh nochmal probieren!“ „Ach, und morgens um fünf ist er besser zu erreichen??“ „Ja, das weiß ich nicht!“ „Und dann??“ „Ja…!“
Super!! Also weiter zum AB-Schalter, zwischendurch wütendes Getippe in Richtung Mann, der antwortet mit ebenso wütenden Wortschwällen über seinen derzeitigen Arbeitgeber, der das Chaos ja irgendwie zu verantworten hatte, schließlich buchen die uns unsere jährlichen Heimflüge..Zum Glück saßen an diesem Abend aber offensichtlich zumindest an einer Stelle fähige Mitarbeiter, die zum einen seehr freundlich waren und zu anderen mit meinen Unterlagen mehr anfangen konnten als die überaus „hilfreiche“ Dame am anderen Schalter und schließlich hielt ich zumindest die Bordkarten bis Düsseldorf für uns alle in der Hand! Bin ja auch mit wenig zufrieden..

Am nächsten Morgen erste Hürde, die Flughafen-Security! Die Security und ich, schwieriges Thema, halte ich doch die meisten Vorkehrungen dort für großen Schwachsinn und Aktionismus und viele der Mitarbeiter sich selber dort für übertreiben „wichtig“!! Eigentlich hatte ich bis jetzt trotzdem immer einigermaßen Glück, allein mit drei kleinen Kindern hat man irgendwie einen kleinen Sonderstatus, heute jedoch war anscheinend eine besonders strenge Mitarbeiterin im Dienst! Grund des Anstoßes war eine Dose Haarwachs oder eher gesagt das Gesamtfassungsvermögen dieser Dose von ganzen 150ml!!! Nun weiß man vielleicht, dass im Handgepäck nur Behältnisse bis 100 ml gestattet sind, diese sollten dann bitte in einer wiederverschließbaren (!!!!) durchsichtigen Tüte von wiederum maximal 1 Liter Fassungsvermögen verstaut sein und sichtbar aufs Laufband gelegt werden! Was ich selbstverständlich alles eingehalten hatte, bis auf diese besagte Dose!! Diese Dose war durchsichtig und es war auch für Menschen mit nur geringem mathematischen Verständnis ersichtlich, dass es sich bei der im Behältnis befindlichen Restmenge um maximal 20 ml handeln konnte!! Da ich naiverweise dachte, bei dieser ganzen Sicherheitsmaßnahme ginge es um evtl. zum Bombenbauen missbrauchte a) FLÜSSIGKEITEN, nicht Pasten und b) nicht die Behältnisse an sich, hatte ich dieses Behältnis im Handgepäck belassen!
Nun aber kam die strenge Sicherheitsdame ins Spiel! „Es sind nur Flüssigkeiten bis 100 ml erlaubt!! Die Dose muss in den Mülleimer da drüben!“ Ich:“ Ja, aber es sind ja keine 100 ml mehr drin, das sieht man doch!“ “ Das ist egal, die Dose muss hierbleiben!“ Ungläubiger Blick gefolgt von entnervtem Augenrollen meinerseits! Ida mit großen Augen (kleines Fräulein Ängstlich): „Mama, was ist denn los??“ „Ich muss das hier in den Müll werfen, das dürfen wir nicht mitnehmen!“ Ida: „Warum denn nicht?“ „Weil die Dame hier besonders streng ist heute!“ (Jaja, pädagogisch wenig wertvoll…) Sicherheitstante: „So, jetzt bitte noch den Gürtel und die Uhr ablegen!“ Ich, seeeehr entnervt zu diesem Zeitpunkt: „Oh, jetzt werden wir aber ganz korrekt, nicht wahr? Soll ich die Schuhe auch gleich ausziehen?“
Zum Glück setzte nun anscheinend doch mein Bonus wieder ein..“Gestresste, überforderte Mutter, kein Wunder,dass der Mann weg ist!“ wird sie sich wohl gedacht haben und ersparte mir weitere Kommentare und Anweisungen!
Ich meine, mal ehrlich!! Wozu soll all das gut sein? Und mit über 100 ml gefüllte Trinkflaschen von Babys z.B. sind erlaubt! Genauso wie Babynahrung! Wäre ja schlimm ,wenn nicht, aber wo ist denn da noch der Sinn?? Wenn ich jetzt eine Bombe hätte bauen wollen, hätte ich die benötigten Flüssigkeiten eben in Lotjes Flasche gefüllt!! Zu diesem Thema fällt mir da auch gleich noch ein, dass sogar mein Mann neulich in Australien seine Nagelschere, die er im Handgepäck untergebracht hatte, abgeben musste! Bitte, der Mann ist Pilot und fliegt das Flugzeug! Was bitte sollte er denn mit der Nagelschere anstellen wollen, wenn er doch einfach das Flugzeug benutzen könnte?? Jaja, leidiges Thema…

Flug bis Düsseldorf dann aber unkompliziert..nun aber anstellen am Etihad-Schalter, um auch für den Weiterflug Plätze zu erhalten! Leider ging damit meine ganze Strategie des vorzeitigen Eincheckens den Bach herunter, denn nun war ich wieder nur eine von vielen, die knappe zwei Stunden vor Abflug auf einen Platz in der Businessclass (bekommen wir automatisch, wenn Plätze verfügbar und ja, auch mit drei kleinen Kindern;)) oder doch zumindest einer Reihe mit Vorrichtung für ein Babybett hoffte! Vergebens, wie sich herausstellte! Business voll, Holzklasse Platz, aber ganz bestimmt nicht mit Babybett! Nun denn, Hauptsache sitzen!! Noch ca. 4h Aufenthalt totgeschlagen und schon ging es ab Richtung Passkontrolle! Auch hier bis jetzt keine Probleme! In der Regel erheben sich die zuständigen Herren kurz aus ihrem Stuhl, um die Pässe der Kinder kurz mit deren Gesichtern abzugleichen und wünschen einen schönen Flug! Nicht so dieser Herr hier! In strengem Ton: „Guten Tag!! Wo soll es denn hingehen?“ „Nach Abu Dhabi!“ „Ach, und wo ist der ständige Wohnsitz?“ „In Abu Dhabi! Da wartet auch schon der Vater auf uns!“ „Ach so! Das wäre nämlich jetzt meine nächste Frage gewesen!! Sie müssten dann bitte mal den Wohnsitz im Pass ändern lassen!!“ „Ach, wirklich?“ War jetzt eine ernstgemeinte Frage meinerseits, schließlich haben wir ein Visum im Pass und mir war bis dato gar nicht so bewusst, dass ein Wohnsitz im Pass überhaupt angegeben ist! Nun gut, wieder was dazugelernt! Aber gut, ich wollte auch nicht weiter darauf eingehen, das hätte mir jetzt noch gefehlt, dass die mich ohne väterliche Zustimmung nich hätten ausreisen lassen! Aber anscheinend war ich ausreichend kooperativ und die Kinder sahen nicht entführt und verstört genug aus und so ließ der junge Mann uns gnädig von dannen ziehen!
Der Rest des Tages war dann wirklich unspektakulär! Ida und Bosse sind ja mittlerweile in einem Alter, in dem sie sich wunderbar und selbstverständlich ausnahmsweise 6h vor dem sitzeigenen Bildschirm abstellen lassen! Die einzige Aufgabe, die ich da noch habe, ist, den nächsten Film anzustellen und zwischendurch mal fürs leibliche Wohl in Form von Süßigkeiten oder dem Gang zur Toilette zu sorgen! Überschaubar also! Etwas anspruchsvoller ist da noch Lotje, bei der ich dieses TV-Intensivprogramm wirklich noch nicht übers Herz bringe und die sich diesbezüglich ja noch nur bedingt interessiert zeigt! Stattdessen also was? Auf dem Schoß halten, kitzeln, hinstellen, hin-und herlaufen, wieder hinsetzen, Brötchen füttern, hinstellen, wippen, hin-und herlaufen, Buch angucken, kitzeln, hin- und herlaufen, so können 6 Stunden seeeehr lang werden..zum Glück konnte ich sie zweimal zum Schlafen bringen, sie dann irgendwie auf meinen kleinen Sitz legen, Kopf halb auf Ennas Schoß, um dann mich gemütlich auf der Sitzlehne niederzulassen..also, ein schmales Stück Plastik für die nächste Stunde, bequemer geht es ja nun wirklich nicht..Und tatsächlich haben mir diese zwei Kinderpausen tatsächlich mal die Gelegenheit beschert, einen ganzen Film zu gucken!! Ach, man wird ja so bescheiden!!
Letzten Endes sind wir dann aber tatsächlich in Abu Dhabi gelandet und nach abenteuerlicher Kofferbandsuche mit vollständigem Gepäck in die Arme von Mann und Vater geflogen..naja, die Kinder zumindest, bei meinem Glück wären wir noch ins Gefängnis gesteckt worden wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses!!
Ha!! Jetzt habe ich es tatsächlich geschafft, die Ereignisse ganzer zweier Tage wiederzugeben..
Fortsetzung? „Coming soon…“

Rückblickend.. 06.06.2014

Grade fiel mir eine der Karten in die Hände, die wir zum Abschied bekommen haben..schon komisch, wie diese auch gleich wieder all das Gefühlschaos und die traurigen Momente dieser Zeit in Erinnerung brachte..Diese ständigen Momente des Abschieds, und all das Neue, was einen erwarten würde..die Ungewissheit, das Unbekannte, das schlechte Gewissen und die Zweifel beim Blick auf die blassen Gesichter der Kinder..
Dieses Gefühl nach all der Zeit des Wartens, Aufbrechens, Kofferpackens nun endlich loslegen zu wollen mit dem „neuen Leben“, obwohl man doch in keinster Weise das alte hinter sich zu lassen bereit war..

Das Ankommen, die Fahrt vom Flughafen, der erste Blick vom Balkon und das darauf folgende „Tränen freien Lauf lassen“..
Die ganze Frustration der ersten Zeit, das langsame Herantasten an neue Menschen, neue Sitten, das stete Vertrautwerden, das erste Wiedererkennen…

Und plötzlich ist das erste halbe Jahr schon fast rum (ist es wirklich erst ein halbes Jahr??) und wir denken schon wieder ans Packen! Vorfreude nun auf die Heimat, die Familie und die Freunde, das schöne Wetter, das grüne Gras, den erfrischenden Regen, das leckere Essen und die kurzen Wege..
Und am Ende des Sommers? Nun, diesmal auch Vorfreude auf das „nach Hause kommen“ nach Abu Dhabi! Unsere Wohnung, mittlerweile vertraute Gesichter und, die das Leben hier schöner und leichter machen…Dinge, die es noch zu erkunden, zu erleben und zu genießen gilt..

Erleichterung und auch ein wenig Stolz, den Einstieg in den neuen Lebensabschnitt als Familie gemeistert zu haben!

„Neue Heimat Abu Dhabi“??
Nein, aber heimatliche Zwischenstation!